Hikaru Japan Service

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Häufig geäußerte Fragen und Meinungen

Nur Japaner können effektive Japanseminare durchführen.

Jeder Mensch wird durch die ihn umgebende Kultur geprägt, in der er aufwächst. So wie wir Deutsche hier in Deutschland wahrgenommen und beurteilt werden, wie mit uns umgegangen wird, so geschieht dies natürlich auch mit einem Japaner in Japan. Ein japanischer Trainer hat naturgemäß nie selbst erlebt, welche speziellen Probleme wir Deutsche mit Japanern haben und kann dies deshalb auch nur bedingt vermitteln. Er war nie ein Fremder unter seinen Landsleuten, selbst wenn er viel Erfahrung im Umgang mit Deutschen hat.
Ich habe selbst erlebt, was es heißt, sich als Deutsche in Japan zurechtzufinden, sowohl im Berufs- als auch im Privatleben. Wie man sich zum Beispiel in unterschiedlichen Hierarchieebenen bewegen muss, wie mit Kunden umgegangen wird und welche Besonderheiten das tägliche Leben mit sich bringt. Wie es sich in Japan anfühlt, immer sofort als Ausländer und damit Außenstehender erkannt und beurteilt zu werden und dadurch die Normalität des Dazugehörens zu verlieren. Durch meine Zusammenarbeit mit Japanern und meine regelmäßigen Geschäftsreisen nach Tokyo werden dieses Wissen und diese Erfahrungen immer wieder aktualisiert.

Haben sich die kulturellen Unterschiede im Geschäftsleben durch weltweite Standardisierung nicht weitgehend angeglichen?

Fachliche Fragen mit technischem Inhalt lassen sich heute meist tatsächlich kulturübergreifend klären. Auch Japaner benutzen hierbei viele englische Begriffe, die man mit ein wenig Offenheit und Übung verstehen kann.
Jedoch ist nach wie vor das Arbeitsverhalten sehr unterschiedlich und dies stellt sowohl Japaner als auch uns Deutsche vor oft erhebliche Probleme. Fragen, die hier zum Tragen kommen sind: verbindliche Absprachen, Mitarbeiterführung, das Geben und Erhalten von Feedback, Umgang mit Konflikten, Ablauf von Meetings, Beachtung von Hierarchie usw. Selbst solche für uns völlig nebensächliche Kleinigkeiten wie Smalltalk, Sitzordnung oder der Umgang mit Geschenken kann bei sehr traditionell eingestellten Geschäftspartnern bei Nichtbeachtung zu unguter Stimmung führen und Verhandlungen deutlich erschweren.

Wozu? Ich habe doch schon in Japan gearbeitet!

Häufig habe ich Teilnehmer, die bereits Japanerfahrung haben, sei es von Deutschland aus, oder sogar durch Aufenthalte in Japan. Diese Teilnehmer bewerten meine interkulturellen Seminare noch besser als unerfahrene Teilnehmer. Der Vorteil ist, dass in diesen Seminaren die vermittelten Inhalte die bereits gemachten Erfahrungen in ihren Ursprüngen erklären. Ich arbeite dabei auch gerne mit konkreten Beispielen, die die Teilnehmer einbringen. Es setzt häufig ein Aha-Effekt ein. Das Denken und Verhalten der japanischen Kollegen und Geschäftspartner lässt sich nun wesentlich fundierter und strukturierter erklären und nachvollziehen, wodurch das Verständnis für unterschiedliches Verhalten wächst. Die zukünftige Zusammenarbeit wird dadurch wesentlich erleichtert.

Inhalt eines interkulturellen Seminars soll vor allem Geschäftsthemen wie z.B. Verhandlungstaktiken sein.

Natürlich sind die Seminarteilnehmer vor allem an praktischen Tipps und Tricks interessiert. Allerdings bleibt ohne eine Wissensgrundlage zu Japan und eine Bewusstmachung des eigenen kulturellen Hintergrunds im Rahmen eines Seminarteils "Cultural Awareness" das Wissen nur oberflächlich. Die Beweggründe japanischen Verhaltens werden nicht transparent und die Stereotypen bleiben erhalten. Ziel meiner interkulturellen Seminare ist, dass die Teilnehmer auch adäquat auf unerwartete Situationen reagieren können, da Sie die Beweggründe für unterschiedliches Verhalten der Japaner verinnerlicht haben.
"Seminare sollten nicht nur über klassische Dos and Don´ts im Umgang mit Kollegen und Geschäftspartnern informieren, sondern vor allem Fachwissen vermitteln ... Viel wichtiger sind Hintergrundinformationen zu Geschichte, Geografie, Wirtschaft, Politik und Religion."
Aus S-Taff 1.06 Das Berufsmagazin der Stuttgarter Zeitung.

Sollte man auch die Familien vorbereiten?

Statistiken zeigen: wenn Auslandsaufenthalte vorzeitig abgebrochen werden, dann zu ca. 50% wegen mangelnder Anpassung der Familien. Dies ist für die Unternehmen unerfreulich und vor allem kostspielig. Die angestellten Expatriates leben ihr Leben ähnlich weiter wie bisher, sie gehen im Arbeitsalltag auf und haben gerade in Japan meist wenig Zeit für private Dinge.
Ganz anders die mitausreisenden Familien: sie müssen sich komplett neu orientieren. Das Wissen darum löst bereits im Vorfeld enorme Ängste und Misstrauen bei Ehepartnern und älteren Kindern aus, die in einem interkulturellen Seminar gezielt besprochen und relativiert werden können. Gerade bei einem vermeintlich schwierigen Land wie Japan, verglichen mit typischen Wunschländern wie die USA und Australien, ist es unerlässlich die meist sehr rudimentären und verzerrten Kenntnisse über das zukünftige Gastland zu korrigieren. Gezielte Vorbereitung der Familie gibt allen das Gefühl, ernst genommen zu werden und nimmt nicht zuletzt auch positiv für das Unternehmen des Entsandten ein. Ferner versetzt ein vorbereitendes Seminar auch die Familie in die Lage, sich in Japan nicht von kulturellen Unterschieden verunsichern zu lassen.

Die japanische Sprache ist zu schwer, es macht keinen Sinn, hier Zeit zu investieren

Es stimmt, Japanisch zu lernen ist nicht leicht, aber leider stimmt auch, dass sehr viele Japaner selbst in unseren globalisierten Zeiten sehr schlecht englisch sprechen. Wer wirklich effektiv mit Japanern arbeiten will, muss mit Ihnen kommunizieren können, außerdem ist die Sprache ein Schlüssel zum Verständnis einer Kultur. So wie Menschen sprechen, denken und handeln sie. Selbst wenn die japanischen Kollegen und Mitarbeiter Englisch sprechen, werden sie einen Fremden, der zumindest Interesse für ihre Sprache zeigt und über Grundkenntnisse verfügt, mit wesentlich mehr Respekt und Sympathie begegnen.
Bei den Feedbacks meiner Teilnehmer, die ich immer wieder anspreche, auch wenn sie bereits längere Zeit in Japan sind höre ich vor allem folgenden Rat: so viel Japanisch wie möglich lernen.

Nur mit einem Japaner als Lehrer kann man Japanisch richtig lernen.

Ein japanischer Lehrer lehrt so wie es seine Kultur von ihm verlangt, z.B. er fordert von seinem Schüler Nachahmung dessen, was er ihm vorgibt. Das Prinzip lernen durch Nachahmung in möglichst kleinen Schritten ist ein Hauptprinzip des japanischen Bildungssystems, das den Lehrer als Allwissenden akzeptiert und fordert. In unserer Kultur erwarten wir ein gleichberechtigtes Miteinanderumgehen, Hinterfragen von Sachverhalten und Erklärungen, die zu eigenständigem Anwenden befähigen. Dies sind grundlegende Unterschiede in der Auffassung wie Lehrer Wissen vermitteln und wie Schüler dieses Wissen aufnehmen und verarbeiten.
Ein Schülerin von mir, die während eines Urlaubs in Deutschland erneut Unterricht bei mir nahm, äußerte: "Ich dachte, dass es mit einer Japanerin besser wäre, die Sprache zu lernen, aber das stimmt nicht. Sie können meine Probleme viel besser sehen, weil Sie sie auch hatten."

Ohne fundierte Kenntnisse der Schrift kann man die japanische Sprache nicht richtig lernen

Viele Japanischlehrer vertreten die Ansicht, dass man von Beginn an die chinesischen Schriftzeichen (Kanji) mitlernen muss, um die japanische Sprache fundiert zu erlernen und die Hintergründe zu verstehen.
Natürlich ist das nicht falsch, aber es vernachlässigt die Tatsache, dass die meisten Deutschen für eine relativ kurze Zeit nach Japan gehen und sich nur sehr begrenzt Zeit zum Lernen nehmen können. Um zu kommunizieren benötigt man aber natürlich vor allem die Fähigkeiten des Sprechens und Hörens. Es geht darum, sich schnell bei den wichtigsten Belangen verständlich machen zu können. In der japanischen Sprache benötigt man für normalen small-talk ca. 6000 Vokabeln, im Gegensatz zu europäischen Sprachen, wo man nur ein Drittel dieses Wortschatzes benötigt. Dies bedeutet natürlich intensives Vokabeltraining, das gerne vernachlässigt wird, wenn man sich zeitintensiv mit Kanji beschäftigt.

"Schreiben und Lesen der Kanji ist die Kür" hochrangiger deutscher Manager, der sich seit über 30 Jahren mit der japanischen Schrift und Kultur beschäftigt.