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Newsletter 01/2006

Impressionen aus dem alten Japan

Ukiyoe - Bilder der fließenden Welt

Ukiyoe

Bilder der fließenden Welt


Wer kennt sie nicht, die oben abgebildete "Große Welle von Kanagawa" von Hokusai? Wann immer ein japanischer Hintergrund benötigt wird, wird dieses Bild bemüht. Gleich ob bei Plattencovern von Punkrockbands, beim Rundreiseticket der japanischen Bahn oder auf allem was sich bedrucken lässt.

Zum Illustrieren von Büchern wurden die "Holzblöcke" ab ca.1650 verwendet. Das erste Buch war der Ise Monogatari, eine traditionelle Erzählung. Diese ersten Illustrationen waren sehr grob und dem Text untergeordnet. Bald aber wurden die Bilder immer beliebter und wichtiger. Schon ab 1660 gab es bereits etliche Illustratoren. Einer von ihnen, Hishikawa Moronobu, überredete seinen Verleger, diese Illustrationen als Einzelblätter, ohne Text, herauszugeben.

Japanischer HolzschnittDie Motive stammen neben vielen Naturbildern aus dem Milieu der Kurtisanen, Schauspieler und des Kabuki-Theaters, das dadurch weltberühmt wurde. Bedeutende Künstler des Ukiyoe waren u.a. Utamaro, Hiroshige sowie Hokusai. Hokusai hat auch den Begriff Manga, der in etwa "lustiges Bild" bedeutet, geschaffen. Er benutzte ihn für eine Reihe von Skizzenbänden.

Einen Genrewandel bei den Ukiyoe gab es ab der 1840er Jahre, eine Zeit rigider Sparmaßnahmen, Verbote und Zensur. Dies nutzten die Künstler als Chance, durch ihre Holzschnitte verschlüsselte Botschaften in Szene zu setzen. So wurde zum Beispiel der Bürgerkrieg 1867/68 als Schneeballschlacht zwischen Kindern dargestellt.

Nach der gewaltsamen Öffnung Japans 1853 fanden die Holzschnitte zunehmend Verbreitung in Europa. Japan nahm 1867 erstmals an der Weltausstellung in Paris teil und beeinflusste die künstlerische und literarische Welt im Westen maßgeblich. Neben den Jugendstilschaffenden bewunderten die impressionistischen Künstler den "japonism". Van Gogh hat über die japanische Kunst gesagt: " Ich beneide die japanischen Künstler, beneide sie um ihre natürliche Linienführung. Sie lehren uns eine echte Religion…Ich übe, ich möchte zeichnen können wie sie." Claude Monet stellte seine Sammlung japanischer Holzschnitte in seinem Haus aus.

Auch heute sind Holzdrucke in Japan noch sehr beliebt. Schulkinder lernen, einfache Holzdrucke herzustellen und einige Japaner benutzen diese Technik zum Beispiel um die in Japan sehr wichtigen Neujahrskarten zu entwerfen. Oder man bedruckt Alltagsgegenstände mit diesen alten Motiven.